Bereinigter vs. Unbereinigter GPG
Unter dem unbereinigten Gender-Pay-Gap (GPG) wird die Differenz zwischen den durchschnittlichen Bruttoeinkommen von Frauen und Männern verstanden. Hier werden ungeachtet von z.B. Voll- oder Teilzeitbeschäftigung alle Bruttoverdienste gemittelt und die Geschlechter gegeneinander verglichen.
Der bereinigte Gender-Pay-Gap berücksichtigt die Unterschiede im Arbeitsverhältnis, in der Anstellungsdauer etc. und wird als Brutto-Stunden-Lohn verglichen. Hierbei werden aber einige durch das vorherrschende Gesellschaftsbild entstandene Faktoren wie Fehlzeiten z.B. durch die typischen Elternzeit der Mutter nicht abgebildet.
Der bereinigte GPG ist kleiner als der unbereinigte, aber selbst hier bleibt trotz allem der sogenannte "unerklärbare Rest".
Ursachen für den Gender Pay Gap
1. Horizontale Segregation durch Stereotypen: Während Männer oft in den "Männerberufen" in gut bezahlten Branchen mit guten Aufstiegschancen arbeiten, sind Frauen meist in sozialen Berufen zu finden ohne starke Entwicklungssprünge und Gehaltssteigerungen.
2. Vertikale Segregation durch unterschiedliche Positionen: Im klassischen Bild gehen Frauen (länger) in Elternzeit und pflegen Angehörige. Diese Monate/Jahre fehlen dann beim beruflichen Aufstieg.
3. Geschlechterstereotype Arbeitsbewertung: Frauen werden danach bewertet was sie bisher geleistet haben, Männer nach ihrem weiteren Potential - und das zukünftige Potential wird immer höher sein als das was man bisher gezeigt hat.